ELEMENTARES VERGNÜGEN BEIM SWIMRUN RHEINSBERG

468 Sportler absolvierten beim „SwimRun Rheinsberg“ ein Bad in der Natur, wie es ganzheitlicher kaum sein könnte, denn ihre Strecke führte über malerische Waldwege und durch drei klare Seen
Am Ende waren die Sportler mit allen Wassern gewaschen: 20 Kinder und Jugendliche nach einem spielerischen Mix aus Laufen und Schwimmen, 292 Kurzstreckler nach einem Rundkurs über 11,5 Kilometer inklusive fünf Schwimmpassagen – und 163 Helden des Hauptwettkampfs, die alle Elemente des Rundkurses doppelt meisterten.

Die Helden durften zusätzlich noch eine Schleife durch den eleganten Rheinsberger Schlosspark drehen, was besonders skurrile Fotomotive ergab, da Gestalten in Neoprenanzügen, Badekappen und Schwimmbrillen sonst eher nicht zum Anblick flanierender Parkgäste gehören. Aber die schönsten Motive wurden ohnehin nicht mit Kameras eingefangen, sondern mit den Herzen derjenigen, die in das Seen- und Waldgebiet eintauchten.

Brrr ... Start bei 14 Grad

Ein Neoprenanzug war beim SwimRun Rheinsberg weder vorgeschrieben noch verboten. Die Athleten durften das Unterfangen nach eigenem Gutdünken im „Neo“, in Badehose oder Laufklamotten antreten. Hauptsache, sie hielten sich an die Grundregel dieser frischen Sportart, dass der komplette Wettkampf in einem Outfit ausgetragen werden muss.
            
Über Stock und Stein zum nächsten Gewässer: SwimRun.
Über Stock und Stein zum nächsten Gewässer: SwimRun.
Wer beim Schwimmen einen Neoprenanzug bevorzugte, musste in dem engen Anzug auch laufen. Wer die krumpeligen Waldpfade nicht barfuß kennenlernen wollte, der musste mit seinen Schuhen ins Wasser. Klar liegt der Charme eines SwimRuns just in diesem Dilemma: Du bist niemals für die ganze Strecke perfekt gerüstet.

Die Garderobenwahl hängt natürlich auch von der Luft- und Wassertemperatur ab. Ausgerechnet am Wettkampftag im Juli zeigte das Außenthermometer beim ersten Start der Jugendlichen um 10 Uhr 14 Grad. Das war trotz des wärmeren Wassers ein Schock vor allem für Novizen und Hobbysportler, die noch eine Woche zuvor bei brütender Hitze ihre Generalproben in knappen Funktionstextilien zelebriert hatten. Glücklicherweise hatte der Veranstalter SCC Events die SwimRun-Profis und Inhaber des Shops „laufSinn“, Barbara Seidel und Andreas Weiser aus Ulm, eingeladen, die spezielle Neoprenanzüge mitbrachten und für 20 Euro zum Testen anboten. Knowhow, Beratung und Enthusiasmus gab es obendrauf. Besonders Barbara – Anästhesistin, Sportmedizinerin, Gründerin von „Swimrun Germany“ und Teilnehmerin der „ÖTILLÖ“ Weltmeisterschaften 2017 und 2018 – weckte den SwimRun-Spirit bei allen Besuchern: „In Schweden gibt es SwimRuns seit etwa 15 Jahren. Nun breitet sich der neue Ausdauersport über die ganze Welt aus. Für mich zählt dabei vor allem das intensive Naturerlebnis, der Leistungsgedanke ist eher zweitrangig“, schwärmte Barbara. Dank ihrer Testanzüge fiel die Sportfreude nicht ins Wasser. Das Bombardement an Glücksgefühlen hielt zusätzlich warm.

Wer das amphibische Abenteuer verpasst hat, der kann am 13. Oktober die „SwimRun Urban Challenge Berlin“ am Tegeler See mitmachen: an der Greenwichpromenade starten und vom Reiswerder Strand zur Insel Scharfenberg schwimmen. Kühle Bedingungen sollten kein Hinderungsgrund sein, denn Barbara Seidel wird ihren Testpool wieder mitbringen.
Joanna Zybon
Termine

13. Oktober 2019
„SwimRun Urban Challenge Berlin“, Tegeler See, Veranstalter: Florian Skiba & Swen Klußmeier, SwimRun Veranstaltungs GbR,
swimrun-challenge.com/wettkampf-deutschland/rennen-berlin/

21. Juni 2020
„SwimRun Rheinsberg“, Rheinsberger Seenplatte, Veranstalter: SCC Events
swimrun-rheinsberg.de
laufSinn Ulm
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