Das Motto zum 46. BMW Berlin-Marathon ist Programm: Denn die Teilnehmer leisten Legendäres in einem Lauf, der selbst schon Legende ist
Die großen City-Marathonrennen bieten etwas Einmaliges: Die schnellsten Athleten der Welt starten gemeinsam mit tausenden von Freizeitläufern. Profis und Amateure vereint in einem riesigen Rennen, das gibt es in dieser Form und derart verbreitet in keiner anderen Sportart. Angefeuert werden alle – vom Weltrekordler bis zum Sieben-Stunden- Läufer – von hunderttausenden Zuschauern. Mit viel Livemusik an der Strecke entsteht eine einmalige Atmosphäre. Längst ist der BMW Berlin-Marathon das größte Volksfest der Stadt.
Doch wie kam es dazu?
Als 1974 der erste Berlin-Marathon gestartet wurde, befanden sich Start und Ziel am Mommsenstadion in Charlottenburg. Auf einer Pendelstrecke wurde entlang der Avus am Grunewald gelaufen. 286 Teilnehmer hatten sich für diese Premiere angemeldet. Zuschauer fanden sich nur vereinzelt und eher zufällig ein. Gut 6000 Kilometer westlich fand zu jener Zeit der New York-Marathon im Central Park bereits zum fünften Mal statt. Zwei Jahre später starteten die Amerikaner den ersten New York City-Marathon, der mitten durch die Stadt führte und seitdem als das Marathon-Spektakel schlechthin gilt. Der schnelle Erfolg der New Yorker führte dazu, dass es auch in London Initiativen für ein Rennen durch die City gab.
Legendär ist ein Artikel in der britischen Sonntagszeitung „The Observer“, den der spätere Londoner Race-Direktor Chris Brasher schrieb, nachdem er 1979 den New York-Marathon gelaufen war: „Um diese Geschichte zu glauben, muss man daran glauben, dass solch ein Marathon so etwas wie eine fröhliche Familie ist, die zusammenarbeitet, lacht und etwas Unmögliches schaffen kann. Genau das passierte in New York, wo 11.532 Läufer aus 40 Nationen von mehr als einer Million Menschen verschiedenster Kulturen und Hautfarben angefeuert wurden: sie veranstalteten das größte Volksfest, das die Welt gesehen hat.“ Im Frühjahr 1981 wurde dann der erste London-Marathon gestartet, der auf Anhieb ein großer Erfolg war.
Polizei leistet zunächst Widerstand
Doch wie kam es dazu?
Als 1974 der erste Berlin-Marathon gestartet wurde, befanden sich Start und Ziel am Mommsenstadion in Charlottenburg. Auf einer Pendelstrecke wurde entlang der Avus am Grunewald gelaufen. 286 Teilnehmer hatten sich für diese Premiere angemeldet. Zuschauer fanden sich nur vereinzelt und eher zufällig ein. Gut 6000 Kilometer westlich fand zu jener Zeit der New York-Marathon im Central Park bereits zum fünften Mal statt. Zwei Jahre später starteten die Amerikaner den ersten New York City-Marathon, der mitten durch die Stadt führte und seitdem als das Marathon-Spektakel schlechthin gilt. Der schnelle Erfolg der New Yorker führte dazu, dass es auch in London Initiativen für ein Rennen durch die City gab.
Legendär ist ein Artikel in der britischen Sonntagszeitung „The Observer“, den der spätere Londoner Race-Direktor Chris Brasher schrieb, nachdem er 1979 den New York-Marathon gelaufen war: „Um diese Geschichte zu glauben, muss man daran glauben, dass solch ein Marathon so etwas wie eine fröhliche Familie ist, die zusammenarbeitet, lacht und etwas Unmögliches schaffen kann. Genau das passierte in New York, wo 11.532 Läufer aus 40 Nationen von mehr als einer Million Menschen verschiedenster Kulturen und Hautfarben angefeuert wurden: sie veranstalteten das größte Volksfest, das die Welt gesehen hat.“ Im Frühjahr 1981 wurde dann der erste London-Marathon gestartet, der auf Anhieb ein großer Erfolg war.
Polizei leistet zunächst Widerstand
Horst Milde, der in Berlin neben dem Marathon eine Reihe von weiteren Läufen ehrenamtlich initiierte und organisierte, beobachtete das Geschehen in New York und London aufmerksam. Es waren diese beiden Rennen, an denen man sich viele Jahre lang immer wieder orientierte. Ideen und Trends wurden übernommen. Auch die Berliner wollten mit dem Marathon aus dem Grunewald in die Stadt. Sie scheiterten aber zunächst am Widerstand der Polizei. Die Straßen seien für die Autos da, wurde ihnen damals gesagt. Doch nachdem die französischen Alliierten im Frühjahr 1981 die „25 km de Berlin“ in der West-Berliner City veranstaltet hatten, bekamen auch die Veranstalter des SC Charlottenburg grünes Licht. Mit Unterstützung der US-Alliierten fand Ende September 1981 der erste Berlin-Marathon durch die City statt. Knapp 3500 Läufer hatten gemeldet, das Ziel befand sich auf dem Kurfürstendamm. Die Teilnehmerzahlen stiegen von Jahr zu Jahr bis zur Wende. Und auch das Organisationsteam wuchs. Einer der ersten festangestellten Mitarbeiter war Lutz Derkow, der jahrzehntelang tätig war und vor Kurzem tragisch verstarb.
Drei Faktoren sorgten neben einer perfekten Organisation dafür, dass das Rennen sich in der Folge zu einem der größten und spektakulärsten Marathonläufe der Welt entwickelte: Die Strecke führte nach der Wende durch Ost und West und das Ziel befindet sich seit 2003 am Brandenburger Tor, die spitzensportliche Entwicklung war sensationell mit inzwischen elf Weltrekorden, und das Rennen ist mit den Marathonläufen von Boston, London, Chicago und New York ein Gründungsmitglied der prestigeträchtigen World Marathon Majors (WMM).
1981 hatten 2583 Läufer das Ziel auf dem Kurfürstendamm erreicht, 2018 wurden am Brandenburger Tor 40.651 Finisher registriert. Ging es viele Jahre lang darum, mit großem Einsatz Teilnehmer zu gewinnen, werden die Veranstalter heute im wahrsten Sinne überrannt. Über eine Lotterie werden die rund 45.000 Startplätze zugelost.
Die starken Sicherheitsvorkehrungen, der Umweltschutz, ein attraktives Rahmenprogramm oder auch die internationale Kooperation mit den WMM-Rennen sind heute die Herausforderungen. Jedes Jahr steht der Lauf unter einem Motto: „Berlin Legend“ heißt es 2019. Und jeder Läufer, der nach 42,195 km ins Ziel kommt, vollbringt eine legendäre Leistung.
Drei Faktoren sorgten neben einer perfekten Organisation dafür, dass das Rennen sich in der Folge zu einem der größten und spektakulärsten Marathonläufe der Welt entwickelte: Die Strecke führte nach der Wende durch Ost und West und das Ziel befindet sich seit 2003 am Brandenburger Tor, die spitzensportliche Entwicklung war sensationell mit inzwischen elf Weltrekorden, und das Rennen ist mit den Marathonläufen von Boston, London, Chicago und New York ein Gründungsmitglied der prestigeträchtigen World Marathon Majors (WMM).
1981 hatten 2583 Läufer das Ziel auf dem Kurfürstendamm erreicht, 2018 wurden am Brandenburger Tor 40.651 Finisher registriert. Ging es viele Jahre lang darum, mit großem Einsatz Teilnehmer zu gewinnen, werden die Veranstalter heute im wahrsten Sinne überrannt. Über eine Lotterie werden die rund 45.000 Startplätze zugelost.
Die starken Sicherheitsvorkehrungen, der Umweltschutz, ein attraktives Rahmenprogramm oder auch die internationale Kooperation mit den WMM-Rennen sind heute die Herausforderungen. Jedes Jahr steht der Lauf unter einem Motto: „Berlin Legend“ heißt es 2019. Und jeder Läufer, der nach 42,195 km ins Ziel kommt, vollbringt eine legendäre Leistung.
Jörg Wenig
Mehr Infos
46. BMW Berlin-Marathon
Sonntag, 29. September 2019
bmw-berlin-marathon.com
46. BMW Berlin-Marathon
Sonntag, 29. September 2019
bmw-berlin-marathon.com
Frauen auf Rekordjagd
Zwei Weltklasseläuferinnen wollen am 29. September mit Rekord über die Ziellinie
Duell der Weltklasse: Vorjahressiegerin Gladys Cherono trifft auf ... ... Vivian Cheruiyot, amtierende Olympiasiegerin über die 5000-Meter-Strecke.
Die Frauen könnten in diesem Jahr beim BMW Berlin-Marathon in den Mittelpunkt rücken, denn es zeichnet sich ein hochklassiges Duell zweier Weltklasseläuferinnen aus Kenia ab: Vorjahressiegerin Gladys Cherono, die 2018 den Streckenrekord auf 2:18:11 Stunden verbesserte, trifft auf Vivian Cheruiyot. Die amtierende 5000-Meter-Olympiasiegerin gewann vor einem Jahr den London-Marathon in 2:18:31. Zwar fehlt Kenias Weltrekordler Eliud Kipchoge im Männerrennen, doch trotzdem ist mit einem hochklassigen und schnellen Lauf zu rechnen. Vier Äthiopier gehören zu den großen Favoriten: Guye Adola, der vor zwei Jahren bereits zweiter in Berlin war, hat ebenso wie seine Landsleute Leul Gebrselassie, Sisay Lemma und Birhanu Legese das Potenzial, den BWM Berlin-Marathon zu gewinnen. Das äthiopische Quartett weist Weltklasse-Bestzeiten um 2:04 Stunden auf.
Um die Olympia-Norm für die Spiele in Tokio 2020 (2:29:30 Stunden) geht es für Anna Hahner, die für das SCC Events Pro Team des Veranstalters startet. Die ebenfalls für das Pro Team startende Lisa Hahner hat verletzungsbedingt abgesagt. Eine Zeit um die Olympia-Norm hat auch ihre nationale Konkurrentin Melat Kejeta (Laufteam Kassel) im Auge – die frühere Äthiopierin besitzt seit dem Frühjahr die deutsche Staatsbürgerschaft und läuft in Berlin ihr Marathon-Debüt. Bei den Männern sind Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) und Philipp Baar, der für das SCC Events Pro Team startet und seine Bestzeit von 2:16:17 deutlich unterbieten möchte, die deutschen Favoriten.
Jörg Wenig
2:00:00 Die Schallmauer der Leichtathletik
Eliud Kipchoge nimmt in Wien einen neuen Anlauf, die Marke zu brechen. Ein Weltrekord wäre es trotzdem nicht
Die Zwei-Stunden-Barriere im Marathonlauf ist die zurzeit spektakulärste Herausforderung in der Leichtathletik und eine der größten im Sport überhaupt. Noch vor rund zehn Jahren galt eine Zeit von unter 2:00:00 Stunden im Rennen über die 42,195 Kilometer als unerreichbar. Doch aufgrund der Leistungsentwicklung der Weltspitze ist die Traumzeit inzwischen durchaus realistisch. Dies liegt vor allem an einem Mann: Der Kenianer Eliud Kipchoge schraubte 2018 den Weltrekord in Berlin auf 2:01:39 Stunden. Damit ist der 34-jährige Ausnahmeläufer jetzt nur noch 100 Sekunden von der ewigen Schallmauer des Marathonlaufes entfernt.
Weil Kipchoge am 12. Oktober auf einer superflachen Pendelstrecke im Wiener Prater die Barriere durchbrechen will, wird er am 29. September nicht beim BMW Berlin-Marathon an den Start gehen können. Das millionenschwere Projekt wird finanziert vom britischen Chemie-Unternehmen „Ineos“ und sollte eigentlich in London stattfinden.
Da sich in der Metropole an der Themse aber für die „Ineos 1:59 Challenge“ keine entsprechende Strecke fand und auch das Wetterrisiko höher war, wich man auf Wien aus. Bereits vor zwei Jahren hatte Eliud Kipchoge auf dem Formel-1-Kurs im italienischen Monza versucht, die zwei Stunden zu knacken. Damals kam er mit 2:00:25 Stunden viel dichter an die Marke heran als die meisten gedacht hatten. Da in Monza die Tempomacher ständig wechselten, was nicht regulär ist, konnte die Zeit nicht als Weltrekord anerkannt werden. Auch in Wien werden die Rahmenbedingungen so sein, dass das Ergebnis nicht offiziell in die Bestenlisten aufgenommen werden kann. Doch Eliud Kipchoge geht es zunächst nur darum, als Erster irgendwie unter zwei Stunden zu laufen: „Ich sage immer, dass es kein Limit gibt. Es ist für mich möglich, diese Barriere zu durchbrechen.“
„Vor uns steht das faszinierendste Sportprojekt unserer Zeit. Es ist ein ,Once in a lifetime’-Ereignis. Ein Marathon unter zwei Stunden elektrisiert die Sportinteressierten weltweit“, sagt Wolfgang Konrad. Der Race-Direktor des Vienna City-Marathons übernimmt mit seinem Team die Organisation des Wiener Laufspektakels.
„Vor uns steht das faszinierendste Sportprojekt unserer Zeit. Es ist ein ,Once in a lifetime’-Ereignis. Ein Marathon unter zwei Stunden elektrisiert die Sportinteressierten weltweit“, sagt Wolfgang Konrad. Der Race-Direktor des Vienna City-Marathons übernimmt mit seinem Team die Organisation des Wiener Laufspektakels.
Jörg Wenig
Es ist Treffsicherheit gefragt
Der Veranstalter des BMW Berlin-Marathons verstärkt seine Bemühungen um einen bewussteren Umgang mit Rohstoffen – Trinkbecher werden recycelt
An 14 von 15 Verpflegungs- und Erfrischungspunkten setzt SCC Events in diesem Jahr Becher aus recyceltem Material ein. Die Läufer werfen diese Becher nach Gebrauch in die dafür vorgesehenen Behälter und helfen mit, die Umwelt zu schonen. Becher, die auf der Straße landen, können nicht mehr recycelt werden. Deshalb ist Umweltdenken und Treffsicherheit gefragt. Dies gilt auch für die Versorgungsstation bei Kilometer 38 (an der Nationalgalerie). Dort erhalten die Läufer die lediglich zehn Gramm leichten, BPA-freien und mit Wasser gefüllten Mehrwegbecher. Diese Becher werden im Anschluss an die Veranstaltung professionell gereinigt und bei den nächsten Veranstaltungen von SCC Events wieder eingesetzt. 2018 gab das Mehrwegbecherprojekt von adidas und SCC Events den Startschuss für einen bewussteren Umgang mit Rohstoffen auf Laufveranstaltungen. Zudem werden an den Verpflegungspunkten Äpfel aus der Region angeboten.
Im Zielgebiet werden neben wiederverwendbaren Ponchos in diesem Jahr Wärmefolien aus recyceltem Material eingesetzt, welches im Anschluss sortenrein gesammelt und an den Hersteller übergeben wird. Auf diesem Weg werden neue Produkte ohne größeren Rohstoffressourcen-Einsatz hergestellt. Mit dem BMW i3 wird auch 2019 wieder das Führungsfahrzeug mit vollelektrischem Antrieb emissionsfrei die Spitze der Läufer ankündigen.
„Ausgezeichnet“ für die Umwelt
SCC Events setzt seit kurzem das Umweltmanagementsystem EMAS ein. Dabei handelt es sich um ein freiwilliges Instrument der Europäischen Union, das Unternehmen unterstützt, ihre Umweltleistung zu verbessern. Beim BMW Berlin-Marathon werden Umweltgutachter vor Ort sein und die Veranstaltung inspizieren, einer von ihnen läuft sogar mit. Bereits am Marathon-Freitag ist die Übergabe der EMAS-Registrierungsurkunde für den SCC Events Bürostandort während der Pressekonferenz geplant.
Im Zielgebiet werden neben wiederverwendbaren Ponchos in diesem Jahr Wärmefolien aus recyceltem Material eingesetzt, welches im Anschluss sortenrein gesammelt und an den Hersteller übergeben wird. Auf diesem Weg werden neue Produkte ohne größeren Rohstoffressourcen-Einsatz hergestellt. Mit dem BMW i3 wird auch 2019 wieder das Führungsfahrzeug mit vollelektrischem Antrieb emissionsfrei die Spitze der Läufer ankündigen.
„Ausgezeichnet“ für die Umwelt
SCC Events setzt seit kurzem das Umweltmanagementsystem EMAS ein. Dabei handelt es sich um ein freiwilliges Instrument der Europäischen Union, das Unternehmen unterstützt, ihre Umweltleistung zu verbessern. Beim BMW Berlin-Marathon werden Umweltgutachter vor Ort sein und die Veranstaltung inspizieren, einer von ihnen läuft sogar mit. Bereits am Marathon-Freitag ist die Übergabe der EMAS-Registrierungsurkunde für den SCC Events Bürostandort während der Pressekonferenz geplant.
SCC Events
Mehr Infos
SCC Events kooperiert beim Trinkbecherprojekt mit adidas. Infos dazu auch bei adidas.
SCC Events kooperiert beim Trinkbecherprojekt mit adidas. Infos dazu auch bei adidas.
FOTOS SCC Events Camera 4 / Max Menning / SCC Events